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Kulturhauptstadt 2010
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Redaktion: Referat Kultur / Kulturhauptstadtbüro, 08.01.2010
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RUHR.2010 - kulinarisch

Tag der offenen Tür des über 120 Jahre alten Schrankenwärterhaus in Beckhausen & Die typische Ruhrgebietsküche

Heinrich Wächter (Foto privat)Am Freitag, 15. Januar 2010, um 12:00 Uhr eröffnen "Alfredo (Konter) & Heinrich (Wächter)" ihre "RUHR 2010" am Bahnwärterhäuschen an der Horster Straße in Beckhausen mit einem "Tag der offenen Tür" und "Kulinarischem auf die Kralle". Es gibt Dubbels mit Schmalz und Grubensalz, Soleier wie "inne Kneipe" und Erbsensuppe mit rohem Sauerkraut. (Erwartet wird eine Spende für das Bahnwärterhäuschen.)

Im Revier darf´s gern handfest sein 

Wo viel Arbeit ist, da wird ordentliche zugelangt. Und so ist das Essen der Kumpel nicht raffiniert, sondern einfach und nahrhaft. Gut und modern zubereitet aber ein Gedicht.

In der Kohlengrube gab es keine Kantine. Der Bergmann nahm sich ein „Fresspaket“ mit an den Arbeitsplatz. Vor Ort wurde dann gegessen. Die „Dubbels“ waren und sind jene doppelte Kniften (reich belegte Brote) in Zeitungs- oder Butterbrotpapier verpackt und in das Grubentuch gewickelt, in das man beim Hinausgehen aus der Grube Stücke Holz für den eigenen Ofen daheim mit hinausschmuggelte – das sogenannte Mutterklötzchen. Dazu kalter oder lauwarmer Kaffee. Bier gab es erst abends. Unten im Pütt tauschten die Kumpels beim "Dubbeln" (das war die Brotpause, Dubbel = doppelte, d.h. zusammengeklappte Brotschnitten) auf der Gehzähekiste so ihre Erfahrungen und Anregungen zu ihren häuslichen Arbeiten aus, was in hohem Maße zum Zusammenhalt der Familien, zu freundschaftlicher Kameradschaft und zu gutnachbarlichen Beziehungen beitrug.

Eintöpfe

Die Zubereitung von Eintöpfen erfolgte in großen Töpfen. An arbeitsreichen Tagen waren sie unter wenig Zeitaufwand schnell zubereitet und häufig diente die Menge, die eigentlich für zwei Tage reichen sollte, nur für eine Mahlzeit, da es allen so gut schmeckte. Den einzelnen Regionen bot es durchaus Varianten an. Im Ruhrgebiet rührte man unter die Erbsensuppe etwas rohes Sauerkraut, oder aß dazu einen gebratenen grünen Hering. Heute sind diese Suppen häufig Samstagsgerichte. Sie wärmen und sättigen und sind außerdem das traditionelle Essen an Schrebergartenfesten im Ruhrgebiet und auf Schützenfesten.

Anmerkung: Der Name Eintopf ist wesentlich jünger, als man denken würde. Lange wurden die Gerichte aus dem großen Pott schlicht "Durcheinander" genannt. Der vermeintlich naheliegende Begriff Eintopf entstand erst im frühen 20. Jahrhundert und wurde 1934 zum ersten Mal in den Duden aufgenommen

 

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