Grußwort

Europa – Renaissance – Ruhrgebiet: die Kraft der Geschichte

Weil Kultur auch eine Frage der Zeit ist

Schloss Horst in Gelsenkirchen ist das wichtigste Baudenkmal der Renaissance im Ruhrgebiet und darüber hinaus einer der ältesten und bedeutendsten Renaissancebauten Westfalens. Die überlieferten Bauakten, intensive Bauforschung und Grabungen zeigen: Es gab im Ruhrgebiet ein Kulturleben auch vor der Industrialisierung!

Am 6. November 2010 wird das Museum Schloss Horst mit der Dauerausstellung "Leben und Arbeiten in der Renaissance" eröffnet.
Im Horster Schlossbau zeigt sich dann eindrucksvoll die kulturgeschichtliche Umbruchphase vom Mittelalter zur Neuzeit. Der Niederrhein und die westlich wie östlich angrenzenden Regionen bildeten seit der Mitte des 16. Jahrhunderts einen kulturell vereinheitlichten Raum, in dem sich innovative Neuerungen aus den burgundisch-brabantischen Zentren rasch nach Osten ausbreiteten. So waren dem Bauherrn, Rutger von der Horst, die Architekturtraktate der Antike und Renaissance ebenso bekannt wie antike Grafiken und Meisterwerke der italienischen Renaissance. Im Ergebnis spiegelt sich im Schlossbau an der Emscher die Summe dieser europäischen Einflüsse.
Die noch zu großen Teilen erhaltenen Bauakten - ein herausragender Einzelfall in der Baugeschichtsforschung zu Burgen und Schlössern - erlauben erstaunliche Einblicke in die Vergangenheit. Die gleichermaßen lehrreiche wie spannende Ausstellung vermittelt das Gefühl für die Bedingungen auf einer Großbaustelle dieser Zeit, ebenso wie das Wissen über die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse.

Im Kulturhauptstadtjahr gab es im August das Renaissancefest GAUDIUM.2010 und findet im November ein Wissenschaftliches Symposium statt.

• Hochzeit & Handwerk
• Ritterturnier & Renaissancetanz
• Falkner & Feldlager
• Markttreiben & Mittelaltermusik
• Gaukler & Gewürze
• Prunkgewänder & Possenreißer

Das Gelsenkirchener Schloss Horst präsentiert mit einem sowohl erlebnis- als auch bildungsorientierten Ansatz ein großes Mittelalter-/Renaissance-Spektakel. Wie schon in den Jahren zuvor erprobt, werden auch bei "GAUDIUM.2010 - Ein Hochzeitserlebnis im Zeitalter der Renaissance" wieder "living-history-Gruppen“ mit großer Treue zu historischen Vorbildern rund um Schloss Horst ihre Lager beziehen und diesmal über drei Tage vor Ort die Besucher an der Lebensweise des 12. bis in das 16. Jh. teilhaben lassen. Mittelpunkt ist diesmal die Re-Inszenierung der Hochzeit von Bertram von Loe und Margarethe von der Horst, der Tochter des Schlosserbauers, Rutger von der Horst, aus dem Jahr 1575. Die Ankunft der Braut, der Brauttanz, das Hochzeitsmahl und die sich anschließende Hochzeitsfeier können - stets in prächtiger renaissancezeitlicher Gewandung - live erfahren werden. Eintrittskarte macht gleichzeitig zum Hochzeitsgast! Tanzgruppen, Gaukler, Falkner, Feuerspucker, Ritterturniere und mittelalterliches Markttreiben runden das Hochzeitsspektakel optisch ab. Mittelalterliche Musik lädt alle Besucher/innen am Freitag- sowie Samstagabend zum geselligen Miteinander ein. Ferner gibt es ein grandioses Renaissancefeuerwerk in den Abendstunden und natürlich auch für die jüngeren Hochzeitsgäste allerhand zu erleben, zu entdecken und zu lernen (bspw. ein mittelalterliches Holzkarussell, Schwertkampf für kleine Knappen und Renaissancetanz mit jungen Maiden). Es spielen u. a. auf: Dulamans Vröudenton, La Riverenza, Elster Silberflug, Furunkulus Bladilo, Löwenritter, Communitas gladii, Lipper Fähnlein
Das Fest findet bei jeder Witterung statt. » Programmablauf »» Download des Programmheftes (3,7 MB)

Eintrittskarten und Vorverkauf

Eintrittskarten gibt es vor Ort im Schloss Horst oder über NRW Ticket (www.nrw-ticket.de; Ticket Hotline 0180 500 1812, Festnetz 0,14 € / Minute, Mobilfunk abweichend).

Preisinfo:
Freitag, 20. August 2010 (18:00 - 23:00 Uhr)
Tageseintritt Erwachsener (ab 18 Jahre): 5,00 €, Tageseintritt ermäßigt: 3,00 €
Samstag, 21. August 2010 (10:00 - 23:00 Uhr) und
Sonntag, 22. August 2010 (10:00 - 18:00 Uhr)
Tageseintritt Erwachsener (ab 18 Jahre): 8,00 €, Tageseintritt ermäßigt: 5,00 €

Ermäßigungsberechtigt sind: Kinder größer als 120 cm bis einschließlich 17 Jahre, Student(inn)en, Schüler/innen, Zivil- oder Wehrdienstleistende, Auszubildende und Hartz-IV-Empfänger/innen gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises sowie Besucher/innen in vollständiger Mittelalter- oder Renaissance-Gewandung

Besonderheiten:
3-Tages-Karte: Gültig an allen drei GAUDIUM.2010-Tagen: 16,00 €/ 10,00 € - ermäßigt (Ermäßigungsberechtigung s. o.), Tagesfamilienkarte: 21,00 € (2 Erwachsene und alle Kinder frei)
Kinder unter 120 cm zahlen keinen Eintritt. Die Begleitung der Eltern oder eines Elternteils wird vorausgesetzt. Kindern bis 14 Jahren ist der Eintritt nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten gestattet. Hundebesitzer dürfen Hunde an der Leine mitführen. Achtung: Bei diversen Vorführungen kann es zu sehr starken Geräuschentwicklungen kommen (Bands, Kanonenschüsse, Feuerwerk etc.). Fahrräder dürfen nicht auf das GAUDIUM.2010-Gelände mitgenommen werden. Rollstuhlfahrer haben freien Eintritt, die Begleitperson muss jedoch Eintritt entrichten. Behindertengerechte Toiletten stehen im Schlossinneren zur Verfügung.

Vorverkauf im Schloss und im Internet

10.-13.11.2010
Wissenschaftliches Symposium: Schloss Horst, das Ruhrgebiet und die europäische Renaissance

Von Mittwoch, 10., bis Samstag, 13. November 2010, findet in Schloss Horst ein auch interessierten Laien offenes wissenschaftliches Symposium statt, welches den Horster Renaissancebau in einen überregionalen Rahmen stellt.
Zum Tagungsauftakt lädt die Stadt Gelsenkirchen als Gastgeberin die Teilnehmer/innen Mittwochabend zu einem Empfang mit einem öffentlichen Auftaktvortrag über die Ursprünge der Renaissance-Architektur im Rheinland von Prof. Dr. Udo Mainzer (Landeskonservator Rheinland) ein.
Am Donnerstag stehen der europäische Rahmen, vor allem Belgien und die Niederlande sowie der Niederrhein als Transfergebiet, im Blickpunkt. Nachmittags geht es speziell um Schloss Horst und das Ruhrgebiet mit anschließenden Führungen durch das Baudenkmal. Die Fachvorträge und -diskussionen am Freitag befassen sich mit den Themen "Einfluss und Auswirkung“. Am Abend gibt die Renaissance-Musikgruppe "Pantagruel“ ein öffentliches Konzert in der Glashalle.
Der Samstag führt eine Tagesexkursion zum Rheinischen Landesmuseum (Bonn) mit fachkundiger Führung durch die Ausstellung "Renaissance am Rhein",  in der auch Schloss Horst als Thema vertreten ist, und zum Museum Zitadelle in Jülich. Mit diesen anschaulichen Angeboten schließt die Tagung.

Partner ist die "Internationale Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern“ mit Fachwissenschaftlern aus zwölf europäischen Staaten.
Eingebunden sind außerdem das Museum Zitadelle Jülich, der Lehrstuhl für Burgenkunde der Universität Leiden unter Prof. Hans Jansen, Vertreter von Château Gaillard sowie die Nederlandse Kastelenstichting (Wijk bij Duurstede).

Als Referenten sind derzeit vorgesehen:
Krista De Jonge (Universität Leuven, Belgien)
Guido von Büren (Zitadelle Jülich)     
Ronald Stenvert (Bauforschung Utrecht)
Annemieke Wielinga (NKS)    
Ben Olde Meierink (NKS)
Jan Kamphuis (Monumentenzorg Zeist)
G. Ulrich Großmann (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)
Norbert Nussbaum (Universität Köln)
Elmar Alshut (Schloss Horst Gelsenkirchen)
Hans-Werner Peine (LWL Archäologie)
Cornelia Kneppe (LWL Archäologie)
Bernd Thier (Stadtmuseum Münster)   

Es erscheint ein detailliertes Programm. Eine Publikation wird die Ergebnisse des Symposiums nachhaltig zusammenfassen.

Dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und zahlreichen Einzelsponsoren, ohne die die Eröffnung des Museums nicht möglich gewesen wäre, wird für ihre Unterstützung gedankt.