balken
Kulturhauptstadt 2010
balken
quader
unterstrich

Die Verschmelzung von Lied und Tanz

Bertolt Brecht führte stets das Bild des auf einem Ochsen reitenden chinesischen Philosophen Laotse mit. Das Tier stand für den Trieb und die Aggression und sein Reiter für den menschlichen Versuch, das Unrecht mit dem Verstand zu bekämpfen. Die berühmte "Legende von der Entstehung des Buches Taoteking" steht neben 20 anderen Liedkompositionen Hans Werner Henzes nach Texten unterschiedlichster revolutionärer Dichter und Politiker wie Ho Chi Minh, Giuseppe Ungaretti und Hans Magnus Enzensberger exemplarisch für den zeitlosen menschlichen Widerstand, den politischen Aufschrei gegen Ungerechtigkeit.

Musik ist von Natur aus politisch, weil sie menschlichen Stimmen Einprägsamkeit und Unverwechselbarkeit verleiht. Hans Werner Henze reichen zwei Stimmen - die einer Frau und die eines Mannes - um, wie er sagt, "die gegenwärtigen Lebensbedingungen mit der Welt darum herum zu verbinden", in deren Kämpfe und Sehnsüchte Menschen ständig "schicksalhaft verflochten" sind.

Bernd Schindowski überträgt die Gedanken der "Stimmen" in die Sprache des Tanzes und setzt darin sinnbildlich die angesprochenen Konflikte um. Sängerin und Sänger sind Teil der Choreografie, verschmelzen mit den Bewegungen der Tänzer. Alle Bewegung beginnt in einem Knoten aus Körpern - sie werden zum Handlungsträger und zum Spiegelbild von Gedanken und Gefühlen.

In aller Kürze …

Durch Tanz visualisierte Liedsammlung von Hans Werner Henze

08.05.2010 (Premiere)
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
Musikalische Leitung: Bernhard Stengel
Inszenierung und Choreografie: Bernd Schindowski
Solisten des Musiktheaters im Revier und Neue Philharmonie Westfalen

 

Voices-Ballett
  
Redaktion: Referat Kultur / Kulturhauptstadtbüro, 27.03.2010
Im Übrigen gilt das Impressum von www.gelsenkirchen.de